An dieser Stelle finden Sie Antworten auf Fragen, die uns in Schulungen, per E-Mail oder telefonisch häufig erreichen. Die Frage-Antwort-Blöcke richten sich thematisch nach dem jeweiligen Web-Seminar:

TIPP 1: Ergänzend finden Sie praktische Handouts je nach Entität in unserer Bibliothek.

TIPP 2: Über diese Seite hinaus finden Sie hilfreiche Tipps zum Melderportal auch im Melderhandbuch.

Manual PLUS – Das Manual der Krebsregistrierung ist ein wichtiges Handbuch bei der Tumordokumentation als Nachschlagewerk. Über das Handbuch hinausgehende Beschlüsse für eine bundeseinheitliche Dokumentation finden Sie auf der Homepage der Plattform § 65c.

Rund ums KKN

Wo kann ich Patienteninformationen bestellen?

Nutzen Sie dafür bitte unser online Bestellformular.

Wussten Sie schon, dass wir die Patienteninformation auch in unterschiedlichen Fremdsprachen – nämlich in Englisch, Französisch, Ukrainisch, Russisch und Türkisch – als PDF zum Download anbieten?

Bekomme ich Einlegebögen für Nachsorgepässe beim KKN?

Nein, beim KKN nicht. Aber im Rahmen eines Projektes stellen das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N), die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS) und die Niedersächsische Krebsgesellschaft von allen onkologisch tätigen Kliniken und Praxen in Niedersachsen den Nachsorgepass sowie die Schemata für einige Tumorentitäten kostenfrei zur Verfügung. Patientinnen und Patienten können sich diesbezüglich an ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzten wenden.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des CCC-N.

Kann man Diagnosen für das EKN auch über das KKN melden oder muss ich mich dafür beim EKN extra anmelden?

Mit der Registrierung im Melderportal können Sie Meldungen sowohl an das KKN als auch an das EKN übermitteln. Wir ordnen die Meldungen entsprechend zu. Alle Rückmeldungen und Informationen zu den Aufwandsentschädigungen für Ihre Meldungen erhalten Sie ebenfalls über das Melderportal, sodass Sie alle Informationen an einer Stelle haben.

Grundlagen der Dokumentation

Wie kodiere ich ein Morbus Paget der Mamille?

Bitte kodieren Sie ausgehend von der Histologie wie folgt:

Morphologie ICD-O-3ICD-10-GMTNM
8540/3 – M. Paget der Mamille (ohne nachweisbaren Tumor)D05.7 (Brustdrüse)pTis (Paget)
8541/3 – M. Paget mit (retromamillärem) invasiven duktalen KarzinomC50.-pT1-pT4
8543/3 – M. Paget mit (retromamillärem) nichtinvasivem intraduktalem KarzinomD05.1 (Milchgänge)pTis

Muss ich Mammakarzinome melden – auch wenn wir diese nicht behandeln?

Sie melden die Leistung, die Sie in Ihrer Einrichtung erbringen. Wenn Sie beispielsweise die Patientinnen weder diagnostizieren noch therapieren, aber zur Verlaufskontrolle sehen, dann melden Sie uns die Mindestangaben zum Tumor und erfassen eine Verlaufsmeldung. Die Meldungen der mitbehandelnden Ärztinnen/Ärzte sehen Sie später in der Tumorhistorie der Patientin als Fremdmeldungen.

Wo finde ich die Diagnosecodes zu gynäkologischen Tumoren in der ICD-10?

Die Mammakarzinome werden mit C50 kodiert, bösartige Tumoren in den Genitalorganen mit C51 bis C58.
In-situ-Neubildungen finden Sie unter D05 bis D07.
Schauen Sie am besten auf der Webseite des DIMDI nach, welche Codes für die von Ihnen kodierten Entitäten passen.
Bitte beachten Sie hierzu auch unsere Hinweise zur Seitenlokalisation.

Welche intraepithelialen Neoplasien (z. B. CIN) müssen gemeldet werden?

  • CIN I; ist nicht an das EKN/KKN meldepflichtig.
  • HSIL/CIN II und HSIL/CIN III wird mit D06.- kodiert und ist an das EKN/KKN meldepflichtig.
    Die D06.- * wird in der ICD-10 als Carcinoma in situ der Cervix uteri geführt.
    *D06.0 Endozervix, D06.1 Ektozervix, D06.7 Sonstige Teile der Cervix uteri, D06.9 Cervix uteri, nicht näher bezeichnet.
  • In vergleichbarer Weise sind auch Hochgradige intraepitheliale Neoplasien (HSIL) anderer Lokalisationen zu melden, wie z. B. VIN und VAIN.

Woher weiß ich, welche Version der Klassifikationen ich benutzen muss?

Die zu verwendende Klassifikationsversion richtet sich nach dem Leistungsdatum:
– Bei ICD-10 und ICD-O nutzen Sie die Version aus dem Jahr der Erstdiagnose
– bei OPS die Version aus dem Jahr des OP-Datums.
Da die Dokumentation für das KKN recht zeitnah erfolgt, gilt häufig die jeweils aktuelle Version.
Wenn Sie Codes aus Arztbriefen entnehmen, fragen Sie im Zweifel beim Ersteller nach, welche Version verwendet wurde.
Pathologen verwenden neben der ICD-O auch gern die Blue Books der WHO. Fragen Sie gegebenenfalls nach.

Wenn ich eine Transurethrale Resektion (TUR) vorgenommen und dabei die Proben gewonnen habe, durch die der Tumor gesichert wurde, gilt dann das Datum der TUR als Diagnosedatum?

Ja. Das Datum, das im Idealfall als Diagnosedatum angegeben werden kann, ist das Datum der ersten Probenentnahme, durch die die Tumordiagnose gesichert wurde. Liegt Ihnen dieses Datum nicht vor, kann alternativ auch das Datum des Probeneingangs in die Pathologie oder das Datum des histologischen Befunds gewählt werden. Das European Network of Cancer Registries (ENCR) hat dazu eine Prioritätenliste entwickelt.

Wenn ich einen Tumor der Hypophyse diagnostiziert habe, kann ich dann das Datum des MRT als Diagnosedatum nehmen?

Ja. Bei bestimmten Tumoren ist keine histologische Sicherung möglich. Dann reicht eine klinische Sicherung aus. Geben Sie in einer Diagnosemeldung im Feld Diagnosesicherung entsprechend „Klinisch“ bzw. „Klinisch ohne tumorspezifische Diagnostik“ an.

Manchmal dauert die Auswertung der Pathologie sehr lange und dann kann die Zwei-Wochen-Frist nicht eingehalten werden, wenn das Datum der Biopsie eingegeben wird. Wird es dann trotzdem vergütet?

Ja. Maßgeblich für die Meldefrist ist der Zeitpunkt, zu dem Ihnen alle relevanten Informationen, hier also das Ergebnis der Histologie, vorliegen.
Achten Sie bitte trotzdem darauf, die Meldefrist einzuhalten. Eine Überarbeitung von bereits übermittelten Meldungen, z. B. bei nachlaufenden zusätzlichen Befunden aufgrund von Spezialfärbungen o.ä., ist jederzeit möglich.

Warum gibt es im Melderportal nicht alle gutartigen Neubildungen zur Auswahl?

Meldepflichtig für das KKN sind nur gutartige Neubildungen des zentralen Nervensystems: ZNS (D32-D33, D35.2, D35.3 und D35.4).
Andere gutartige Neubildungen sind nicht meldepflichtig.

Im Histobefund steht bei Blasenkrebs immer nur C67, auch wenn es eine In-situ-Neubildung ist. Gebe ich dann trotzdem D09 ein?

Ja. Pathologen geben häufig nur den Lokalisationscode nach ICD-O an.
Bitte suchen Sie für die ICD-10 bei gutartigen, in-situ- oder Neubildungen unbekannten Verhaltens den entsprechenden D-Code heraus.
Das DIMDI stellt im Internet die ICD-10 und ICD-O bereit.

Was wird beim TNM in der Klammer hinter dem T-Status eingetragen?

Die TNM-Klassifikation gibt hierzu Antwort: „Das Suffix m in Klammern wird benutzt, um multiple Primärtumoren in einem anatomischen Bezirk anzuzeigen. […] Im Falle multipler simultaner Tumoren in einem Organ soll der Tumor mit der höchsten T-Kategorie klassifiziert und die Multiplizität oder die Anzahl der Tumoren in Klammern angegeben werden, z. B. T2(m) oder T2(5). […] Bei Tumoren der Leber, des Ovars und des Eileiters ist die Multiplizität ein Kriterium der T-Klassifikation.“
(Quelle: TNM Klassifikation maligner Tumoren, 8. Auflage, S. 6 und S. 13)

Diagnosemeldungen

Wann muss eine Diagnosemeldung übermittelt werden?

Die Diagnose einer Tumorerkrankung ist häufig ein mehrstufiger Prozess, an dem unterschiedliche Behandelnde und Einrichtungen beteiligt sein können.

Meldepflichtig ist die Ärztin/der Arzt, der die Patientin/den Patienten in der Zusammenschau aller Befunde über das Vorliegen der Krebserkrankung bzw. der zugehörigen Befunde aufklärt. Diese/r kann und muss die Betroffenen auch über die Meldung an die Krebsregister unterrichten.

Eine Diagnosemeldung soll immer dann übermittelt werden, wenn die Diagnose erstmals gestellt wurde (mit dem besten bis dahin in der Einrichtung gewonnenen Kenntnisstand, z. B. nach Biopsie des Tumors).

Aber auch, wenn im weiteren Verlauf der Diagnosestellung neue, für den Basisdatensatz relevante Erkenntnisse zur Diagnose gewonnen wurden, ist eine Diagnosemeldung mit diesen zusätzlichen Informationen abzusenden; z. B. wenn ein vollständiges TNM vorliegt. Aufgrund der interdisziplinären sektorenübergreifenden Versorgung sind Mehrfachmeldungen zum Meldeanlass der Diagnose in manchen Konstellationen unvermeidbar.

Im Einzelnen bedeutet dies Folgendes:

  • Stellen Sie als Ärztin/Arzt nach Überweisung von Patientinnen/Patienten (z. B. zu Röntgenuntersuchungen oder zu ambulanten chirurgischen Eingriffen) und Zusammenführen der Befunde eine Tumordiagnose und besprechen diese mit den Betroffenen, müssen Sie diese Erkrankung an die Krebsregister melden.
  • Sind Sie als Ärztin/Arzt auf hämatologisch-onkologische Erkrankungen spezialisiert und führen besondere zytologische Untersuchungen durch, die letztendlich die Diagnose festlegen, die Sie dann der/dem Betroffenen eröffnen, so löst dies die Meldepflicht aus.
  • Die Meldepflicht ist auch dann ausgelöst, wenn Sie eine Tumorerkrankung feststellen, eine weitere tumorspezifische Diagnostik aber nicht erfolgt und Sie sozusagen „erste“ und „letzte Instanz“ für die Patientin/den Patienten sind (z. B. dann, wenn Sie nur noch eine primär palliative Therapie einleiten können).

Die auf Überweisung tätigen Ärztinnen/Ärzte (z. B. der Fachrichtung Radiologie, Chirurgie, Gastroenterologie), die nur die Untersuchung durchführen und nach der Untersuchung bzw. dem Eingriff keinen Patientenkontakt mehr haben, um den Befund zu erörtern und Betroffene über die Meldung an das EKN zu informieren, müssen diese Diagnosen nicht melden. Es bietet sich jedoch an, im Arztbrief bzw. im Befundbericht die behandelnden Kolleginnen und Kollegen auf die Meldepflicht hinzuweisen.

Keine Meldepflicht liegt auch in solchen Fällen vor, in denen Sie ausschließlich labormedizinisch tätig sind und einen Befund erstellen, der zu einer Tumordiagnose beiträgt oder im Rahmen der Nachsorge erhoben wird (z. B. PSA-Wert, Differentialblutbild).

Bei einem Patienten wurde ein Plattenepithelkarzinom am rechten Ohr und ein Basaliom am Rücken diagnostiziert. Wie melde ich das?

Da es sich bei den Histologien um Codes aus unterschiedlichen Histologiegruppen handelt, geben Sie bitte zwei Diagnosemeldungen ab; eine für das Plattenepithelkarzinom und eine für das Basaliom.

Bitte beachten Sie, dass nicht-melanotische Hauttumoren nur an das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) meldepflichtig sind. Bei Fragen kontaktieren Sie gern die Vertrauensstelle des EKN.

Zu dem Begriff Histologiegruppen verweisen Sie gern auf das Manual der Krebsregistrierung; dort auf Seite 84 empfehlen wir den entsprechenden Beitrag.

Frühere Tumorerkrankungen: Wenn Patienten zu uns kommen und vor z. B. zwei Jahren ein Prostatakarzinom hatten, aber jetzt in Remission sind, müssen wir diesen Tumor angeben, obwohl wir eine andere Fachrichtung sind und diesen gar nicht behandelt haben?

Nein, Sie müssen keine vollständige Diagnosemeldung für den früheren Tumor abgeben. Um eine Therapie- oder Verlaufsmeldung abzugeben, reicht die Erfassung der Mindestangaben zum Tumor aus. Wenn Sie eine neue Krebsdiagnose für diesen Patienten stellen, können Sie in der Diagnosemeldung den zurückliegenden Tumor unter „Frühere Tumorerkrankungen“ erfassen.

Zu uns kommen Patientinnen aus den Mammographie-Screening-Einheiten zur weiteren Diagnostik. Sollte ich als Diagnoseanlass „Mammographie-Screening“ wählen?

Nein. Bitte wählen Sie den Diagnoseanlass „Mammographie-Screening“ nur aus, wenn Sie den Tumor bei einer empfohlenen Früherkennungsuntersuchung entdeckt haben. Diesen Diagnoseanlass können nur zugelassene Mammographie-Screening-Einheiten angeben. Wenn sich die Patientin bei Ihnen im Anschluss an eine Mammographie-Screening-Untersuchung zur weiteren Abklärung des Befunds vorstellt, können Sie das Feld Diagnoseanlass leer lassen.

Ursprünglich wurde ein in-situ-Tumor diagnostiziert und dazu bereits eine Diagnosemeldung übermittelt. Jetzt haben wir nach der OP festgestellt, dass er doch schon infiltriert hat und eigentlich eine C-Diagnose ist; was gibt man dann bei ICD-10 ein?

Bitte korrigieren Sie die bereits übermittelte Diagnosemeldung. Nach der Überarbeitung wechselt die Meldung in den Status „gültig“ und kann erneut übermittelt werden. Anschließend erfassen Sie die OP-Meldung, in der dann schon automatisch der neue C-Code erscheint.

Ich dokumentiere Lymphome und Leukämien; was wähle ich bei ICD-10, ICD-O, TNM und Histologie aus?

Lymphome und Leukämien finden Sie in der ICD-10 in den Codes C81 bis C96. Für die meisten gibt es auch einen entsprechenden speziellen Histologie-Code. Nutzen Sie im Melderportal die Schaltfläche „Suche“ oder schauen Sie beim DIMDI nach.

Die Lokalisation nach ICD-O richtet sich nach der Diagnose: Für Leukämien, Myelodysplastisches Syndrom, Myeloproliferative Neoplasien und das Multiple Myelom wählen Sie grundsätzlich das Knochenmark (Lokalisation C42.1). Für Lymphome wählen Sie entweder die Lymphknoten (Lokalisation C77.-) oder bei extranodalem Befall das befallene Organ.

Da für Lymphome und Leukämien keine TNM-Angaben möglich sind, erfassen Sie stattdessen bitte eine Klassifikation (Prognose-Score) speziell für diese Erkrankungen, die Sie im Melderportal unter „weitere Klassifikationen“ finden. Auswählbar sind hier zum Beispiel:
• Ann Arbor für Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome
• Risikogruppen GHSG nach Ann Arbor
• FLIPI für follikuläre Lymphome
• IPI für aggressive Lymphome
• MIPI für Mantelzelllymphome
• ELN-Klassifikation für die AML
• Binet-Klassifikation für die CLL
• EUTOS für die CML
• Durie-Salmon und ISS für das Multiple Myelom
• IPSS für myelodysplastische Syndrome
• Sanz-Score für die Promyelozytenleukämie
• ISSWM für Waldenström Makroglobulinämie

Therapiemeldungen

Wie melde ich eine Nachresektion?

Bitte melden Sie das OP-Datum, die OPS-Codes, den erreichten Residualstatus und ob Komplikationen aufgetreten sind und ggf. deren Art.

Histologie: Falls keine Tumorzellen nachweisbar sind, brauchen Sie keine Histologie-Angaben zu machen. Falls im Nachresektat Tumorzellen nachweisbar sind, bitten wir Sie um die Angabe der in der Pathologie festgestellten Histologie und ggf. Grading. Nach neoadjuvanter Therapie ist kein Grading anzugeben.

TNM: Wenn mit der Nachresektion eine größere als die ursprünglich zur Primär-OP festgestellte Ausbreitung ermittelt wird, geben Sie diese an. Beispiel: Wenn die erste Excision zu pT1 geführt hat und die zweite zu pT2, ist pT2 zu dokumentieren. Gleiches gilt, wenn zunächst cN0 angegeben wurde, sich in der nachfolgenden Lymphknoten-OP aber pN1 ergibt, dann dokumentieren Sie für die Nachresektion pN1.

Wenn sich durch die Nachresektion keine Veränderung des TNMs ergeben hat, weil kein Tumor mehr nachgewiesen werden konnte, soll in diesem Fall das bereits vorher festgelegte TNM angegeben werden. Beispiel: Nach der ersten Excision wurde pT1 pN1 klassifiziert und bei der Nachresektion konnte kein weiteres Tumorgewebe nachgewiesen werden, dann bleibt es bei der Klassifikation als pT1 pN1.

Denken Sie daran, auch die primäre OP zu melden, falls Sie diese in Ihrer Einrichtung durchgeführt haben.

Welches Datum soll ich als Therapiebeginn angeben, wenn die Patientin/der Patient sich das Medikament selbst in der Apotheke besorgt hat und ich den Tag der ersten Einnahme nicht kenne?

Bitte geben Sie den Tag an, an dem Sie das Medikament verordnet haben.

Welches Datum soll ich als Diagnosedatum angeben, wenn die Krebserkrankung zufällig bei einer OP entdeckt wird?

Geben Sie das Datum der OP als Diagnosedatum an. Selbst wenn der histologische Befund erst Tage nach der OP Klarheit bringt und Sie die Patientin/den Patienten erst danach über das Vorliegen der Krankheit aufklären, lag die Erkrankung am Tag der OP zum Zeitpunkt der Probenentnahme bereits vor. Dieser Dokumentationsweis entspricht den Regeln des European Network of Cancer Registries (ENCR): „Whichever date is selected, the date of incidence should not be later than the date of the start of the treatment, or decision not to treat, or date of death. “ (Quelle: https://www.encr.eu/sites/default/files/pdf/incideng.pdf).

Welches Datum soll als Therapieende angegeben werden, wenn der Patient vor dem regulären Therapieende verstirbt?

Bitte melden Sie das Datum als Therapieende, zu dem die Patientin/der Patient die Therapie das letzte Mal erhalten hat. Bei beispielsweise Bestrahlungen oder Chemotherapien, die bei Ihnen in der Einrichtung durchgeführt werden, geben Sie das Datum der letzten Sitzung oder Therapiegabe an. Bei Tabletten-Therapien, die die Patientin/der Patient selbst zu Hause einnimmt, geben Sie das Sterbedatum an, wenn Sie davon ausgehen, dass die Patientin/der Patient die Therapieform bis zuletzt eingenommen hat.

Wie melde ich eine einmalige Therapiegabe?

Wenn die Therapie nur einmalig gegeben wurde, reicht eine Meldung aus. Wählen Sie den Meldeanlass „Behandlungsende“ und tragen Sie beim Therapiebeginndatum und Therapieendedatum dasselbe Datum ein.

Wie erfasse ich eine Radiochemotherapie?

Melden Sie den Teil der Leistung, den Sie in Ihrer Einrichtung erbringen. Als Strahlentherapeut/in erfassen Sie die Strahlentherapie. Wenn die Bestrahlung percutan durchgeführt wurde, können Sie beim Feld Radiochemo „Ja“ auswählen. Wenn Sie die Chemotherapie angeordnet und verabreicht haben, melden Sie eine systemische Therapie mit der Therapieart „Chemotherapie“ und den entsprechenden Substanzen.

Was mache ich, wenn der Patient nicht zu seinen Therapieterminen erscheint und „verschollen“ ist?

In diesem Fall ist keine Meldung von Ihnen erforderlich.

Ich kann zum Datum des Behandlungsendes den Residualstatus noch nicht angeben, was mache ich?

Lassen Sie das Feld zum Residualstatus leer und vermerken Sie in dem Anmerkungsfeld, dass Sie den Residualstatus noch nicht bestimmen konnten.

Wenn Sie den Patienten später zu einer Verlaufskontrolle sehen, melden Sie uns eine Verlaufsmeldung. Darin entspricht die Tumorausbreitung gesamt dem globalen Residualstatus, die Tumorausbreitung Primärtumor dem lokalen Residualstatus. Teilen Sie uns außerdem die Tumorausbreitung an regionären Lymphnoten und Fernmetastasen mit.

Falls nicht Sie, sondern eine andere Einrichtung die Verlaufskontrolle übernimmt, ist diese Einrichtung zur Abgabe einer Statusmeldung verpflichtet. Geben Sie dem Kollegen eventuell im Arztbrief einen kurzen Hinweis dazu.

Wer legt das Chemo-Protokoll an?

Im Melderportal sind viele bekannte Therapieprotokolle hinterlegt. Da medizinische Entwicklungen oft ihre Zeit brauchen, bis sie als verbreitete Therapie anerkannt sind, finden Sie vielleicht neuere Protokolle noch nicht in der Auswahl. Dann tragen Sie die Abkürzung des Protokolls einfach manuell in das Protokoll-Feld ein und erfassen darunter die zugehörigen Substanzen.

Ist die Therapieverweigerung auch meldepflichtig, wenn der Patient die Therapie gleich beim Gespräch verweigert?

Ja. Für die Versorgungsforschung ist es interessant, wie häufig Sie leitliniengerecht therapieren und wie häufig Patienten die empfohlene Therapie verweigern. Legen Sie in diesen Fällen die Strahlen- oder systemische Therapiemeldung so an, wie Sie sie empfohlen haben, und wählen Sie als Meldeanlass „Therapieende“ und als Beendigungsgrund „Patient verweigert Therapie“ aus.

Für verweigerte Operationen gibt es bisher noch keine Erfassungsmöglichkeit.

Wenn das Medikament vom Hausarzt gespritzt, aber die Therapie von uns überwacht und angeordnet wird, melden wir trotzdem die Therapie?

Nein, meldepflichtig ist die-/derjenige, die/der die Therapie am Patienten durchführt. Geben Sie dem Hausarzt am besten einen kurzen Hinweis, damit die Meldung nicht versäumt wird.

Kann Active surveillance auch angegeben werden, wenn ein steigender PSA-Wert im Verlauf beobachtet wird (z. B. nach Radikaloperation), ohne dass es Probeentnahmen gibt?

Ja. Die engmaschige PSA-Kontrolle ist ein klassisches Beispiel für Active Surveillance beim Prostatakarzinom.

Kann als Intention kurativ und palliativ eingegeben werden?

Nein. Bitte wählen Sie das vordergründige Behandlungsziel aus.

Was ist Induktionstherapie, Erhaltungstherapie, Immuntherapie? Da bin ich mir mit der Erfassung unsicher.

Im Melderportal können Sie bei systemischer Therapie die Immuntherapie als Therapieart auswählen. Immuntherapie bedeutet, dass die Substanz das Immunsystem des Patienten derart unterstützt, dass es die Tumorzellen bekämpfen kann. Die Begriffe Induktionstherapie und Erhaltungstherapie beschreiben die Phasen des Behandlungsschemas und sind charakterisiert durch die Dosis des Arzneimittels.

Welchen globalen Residualstatus soll ich auswählen, wenn nach radikaler Prostatektomie der PSA-Wert weiterhin erhöht, aber die Ursache nicht bekannt ist?

Ein erhöhter PSA-Wert deutet darauf hin, dass noch Tumorzellen im Körper verblieben sind. Wenn sich die Lokalisation der Tumorzellen nicht ergründen lässt, lassen Sie das Feld für den globalen Residualstatus leer. Vermerken Sie stattdessen im Anmerkungsfeld, dass Sie das Feld aufgrund der PSA-Erhöhung leer gelassen haben, damit Sie keine Korrekturanforderung dafür erhalten. Erfassen Sie für die Nachkontrolle der OP eine Verlaufsmeldung. Darin geben Sie als Gesamtbeurteilung „Teilremission“ an und erfassen den PSA-Wert im Prostata-spezifischen Modul. Beachten Sie dabei bitte, nur die Meldeanlässe zu melden, die in Ihrer Einrichtung aufgetreten sind.

Muss ich Hormontherapien beim Hypophysenadenom melden?

Das hängt von der Zielsetzung der Hormontherapie ab: Zielt die Therapie darauf, den Tumor zu verkleinern oder zu entfernen, ist sie meldepflichtig.

Therapien, die durch Hormonersatz einen Mangel oder Überschuss im Körper des Patienten ausgleichen und Symptome verringern sollen, ohne direkt auf den Tumor einzuwirken, sind nicht meldepflichtig.

Wie melde ich eine Elektrochemotherapie?

Melden Sie eine Operation mit dem OPS-Schlüssel für Elektrochemotherapie. Der Residualstatus muss dabei nicht angegeben werden. Ergänzend melden Sie die Chemotherapie als systemische Therapie mit der/den angewendeten Substanz(en), sofern Ihnen die angewendeten Substanzen bekannt sind.

Wie melde ich eine Hyperthermie?

Eine Hyperthermie kann per Schnittstelle als Operation mit dem entsprechenden OPS-Schlüssel aus dem Kapitel 8-60 gemeldet werden. Im Melderportal stehen diese Codes aktuell noch nicht zur Verfügung. Für Thermoablation, Mikrowellenablation und Radiofrequenzablation finden Sie Codes im Kapitel 5 des OPS, diese sind somit auch über das Melderportal als Operationsmeldung übermittelbar. Der Residualstatus muss dabei nicht angegeben werden.

Wir haben hier im Krankenhaus eine externe Praxis für Strahlentherapie, die aber auch Belegbetten bei uns hat. Der Patient liegt dann also stationär bei uns im Haus, geht aber zur eigentlichen Bestrahlung eine Etage tiefer in die Strahlentherapiepraxis. In der Chemotherapie ist es so, dass die Praxis im Haus ist, aber sie haben keine Belegbetten, sondern es ist ganz klar, dass die Onkologieschwester auf Station die Chemotherapie verabreicht und der Stationsarzt die Chemotherapie verordnet. Wer ist jeweils meldepflichtig?

Alle Leistungen, die belegärztlich erbracht werden, müssen von der Belegärztin/dem Belegarzt gemeldet werden, weil nur sie/er die Verantwortung für die Behandlung trägt. In dem Beispiel also von der Strahlentherapiepraxis.

Bei stationären Patienten, bei denen eine Leistung (hier: die Chemotherapie) von den Mitarbeitern des Krankenhauses erbracht werden, also Stationsärztin/Stationsarzt verordnet, Station bestellt, Schwester bereitet vor und hängt an, Chefärztin/Chefarzt unterschreibt später den Brief, ist die Chefärztin/der Chefarzt meldepflichtig. Die Onkologiepraxis ist hier nur konsiliarisch tätig, empfiehlt eine Therapie, führt sie aber nicht selbst durch. Klären Sie vor diesem Hintergrund am besten mit den zuständigen Personen in Ihrem Haus und aus den Praxen, wer in welchen Fällen die Meldung übernimmt, und informieren sie sich ggf. gegenseitig, wenn gemeldet wurde.

Hinweise zur Residualklassifikation (R-Klassifikation)

Die R-Klassifikation berücksichtigt das Fehlen oder Vorhandensein von Residualtumoren nach einer Behandlung. Sie spiegelt die Effekte der Therapie wider, beeinflusst das weitere therapeutische Vorgehen und liefert die zuverlässigsten Aussagen zur Prognose. Der lokale R-Status beschreibt die Beurteilung der Residualklassifikation des Primärtumors und seine lokale bzw. regionäre Ausbreitung, während die globale R-Klassifikation die Gesamtbeurteilung der Erkrankung (also sowohl das lokale Geschehen als auch etwaige Fernmetastasen) beschreibt.

Die Ausprägungen haben folgende Bedeutungen:

R0 = kein Residualtumor
R1 = mikroskopischer Residualtumor
R1 (is) = In-Situ-Rest
R1 (cy+) = cytologischer Rest
R2 = makroskopischer Residualtumor
RX = Vorhandensein von Residualtumor

Folgende Abbildung zeigt den Algorithmus zur R-Klassifikation (Quelle: Wittekind, C. Residualtumorklassifikation in der Onkologie. Onkologe 12, 803–814 (2006).

Ein Patient hat mehrere Tumoren und erhält eine systemische Therapie, die auf alle Tumoren wirken wird. Muss ich jetzt für jeden Tumor eine Therapiemeldung abgeben?

Nein, das brauchen Sie nicht. Wählen Sie einen Tumor aus und legen Sie eine Therapiemeldung mit den verabreichten Substanzen an. Im Anmerkungsfeld können Sie ergänzen, dass sich die Therapie auf mehrere Tumoren bezieht.

Berücksichtigen Sie bitte, dass zielgerichtete Substanzen unter Umständen nur auf einen bestimmten Tumor wirken, dann sollten sie auch zu diesem erfasst werden.

Bei Strahlentherapiemeldungen, die gleichzeitig mehrere Tumoren bestrahlen, können Sie ebenso verfahren.

Verlaufsmeldungen

Wie werden die meldepflichtigen Nachsorgezeiträume bei Statusmeldung berechnet?

Die Nachsorgezeiträume (entsprechend den onkologischen Leitlinien für die jeweilige Tumorentität) werden ab Primärdiagnosedatum berechnet.

Eine Patientin hatte bereits letztes Jahr eine Hirnmetastase entwickelt. Wie melde ich eine neue, zusätzliche Hirnmetastase, die dieses Jahr neu aufgetreten ist?

Melden Sie eine Verlaufsmeldung.

Falls die erste Hirnmetastase im Körper verblieben ist, wählen Sie unter Tumorstatus Fernmetastasen „Progress (Fernmetastasen)“.

Falls die erste Hirnmetastase operativ entfernt wurde, wählen Sie unter Tumorstatus Fernmetastasen „neue Fernmetastase“ aus. Geben Sie zusätzlich die Lokalisation „Hirn“ an.

Wie erfasse ich ein Rezidiv, das ich aufgrund einer Tumormarkererhöhung festgestellt habe?

Ermitteln Sie, ob es sich um ein Rezidiv des Primärtumors oder um eine neue Fernmetastase handelt, die den Markeranstieg ausgelöst hat. Erfassen Sie dann entsprechend bei Tumorstatus Primärtumor und/oder bei Tumorstatus Fernmetastasen „Rezidiv bzw. neu aufgetreten“. Je nach Entität können Sie den Marker unter „weitere Klassifikationen“ oder in einem tumorspezifischen Modul erfassen. Falls es kein Feld für den von Ihnen diagnostizierten Tumormarker gibt, können Sie diese Information in das Anmerkungsfeld eintragen.

Was soll ich bei Tumorstatus Lymphknoten und/oder Tumorstatus Fernmetastasen auswählen, wenn sowohl ein Progress festgestellt wurde als auch neue Metastasen aufgetreten sind?

Wählen Sie die Ausprägung „Progress“ aus. Bitte beachten Sie dabei die Lokalisation der Lymphknoten: Für Tumorzellen in regionären Lymphknoten (siehe TNM) wählen Sie eine Angabe bei „Tumorstatus Lymphknoten“ aus. Tumorzellen in anderen als den regionären Lymphknoten sind als Fernmetastasen mit der Lokalisation „Lymphknoten“ zu erfassen. Tumorzellen in anderen Organen erfassen Sie mit ihrer Lokalisation unter „Fernmetastase hinzufügen“.

Ich habe einen Progress festgestellt, aber der Patient verweigert jegliche weitere Therapie. Muss ich trotzdem eine Statusänderung melden?

Wenn Sie die Verlaufsuntersuchung durchgeführt haben, bei der der Progress festgestellt wurde, sind Sie dafür meldepflichtig. Wenn Sie dem Patienten daraufhin eine Therapie empfehlen, ist Statusänderung der richtige Meldeanlass.

Wenn der Patient die Therapie verweigert, müssen Sie oder die Therapeutin/der Therapeut dies ebenfalls melden. Dazu erfassen Sie eine Therapiemeldung, so wie Sie die Therapie geplant haben, und setzen als Meldeanlass „Behandlungsende“ und bei Beendigungsgrund „Patient verweigert Therapie“ (aktuell nur bei Strahlentherapie oder systemischer Therapie möglich).

Wir erheben den Status des Primärtumors dreimal pro Jahr, aber die Bildgebung zur Abklärung eventueller Fernmetastasen erfolgt nur einmal jährlich. Was soll ich beim Tumorstatus Fernmetastasen an den Terminen auswählen, an denen wir keine Bildgebung machen?

Wenn zwischen den bildgebenden Untersuchungen klinisch kein Anhalt für eine Metastasierung besteht, wählen Sie „keine Fernmetastasen nachweisbar“ (bzw. wenn sich die Frage auf die regionären Lymphknoten bezieht „keine Lymphknotenmetastasen nachweisbar“) aus.

Gilt ein PSA-Wert unter 0,2 ng/ml als Vollremission?

Laut Leitlinie wird der PSA-Wert von mehreren Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von dem Alter des Patienten und der durchgeführten Therapieart. Machen Sie deshalb die Gesamtbeurteilung nicht allein vom PSA-Wert abhängig, sondern wählen Sie die Angabe je nach Einschätzung der Ärztin/des Arztes aus.

Kann ich bei der Gesamtbeurteilung nur „Progression“ auswählen, wenn sich alle drei Tumorausbreitungen im Progress befinden?

Nein, die Möglichkeiten sind vielfältig. Wenn sich zum Beispiel der Primärtumor im Progress befindet, jedoch alle Lymphnoten unauffällig sind und keine Fernmetastasen festgestellt werden konnten, würde man diese Situation als Progression bewerten. Können Sie stattdessen an einer Tumorausbreitung einen Progress feststellen, während gleichzeitig eine andere Tumorausbreitung zurückgeht (weil sie beispielsweise auf eine Therapie anspricht), würde man diese Situation als divergentes Geschehen bezeichnen.

Wie fülle ich eine Verlaufsmeldung für Lymphome und Leukämien aus?

Füllen Sie die Angaben für die Gesamtbeurteilung und den Tumorstatus Primärtumor aus. Die Felder für Tumorstatus Lymphknoten und Tumorstatus Fernmetastasen können Sie freilassen.
Erfassen Sie bei Transformationen statt einer Verlaufsmeldung eine neue Diagnosemeldung und geben Sie uns im Anmerkungsfeld den Hinweis „Transformation“.

Melderportal

Ich logge mich nicht jeden Tag im Melderportal ein. Wie kann ich trotzdem auf dem Laufenden bleiben, ob es im Melderportal Nachrichten oder Korrekturanforderungen für mich gibt?

In den Systemeinstellungen des Melderportals können Sie E-Mail-Adressen angeben, auf die bei neuen Nachrichten, neuen Korrekturanforderungen, neuen Aufwandsentschädigungen oder Wartungsfenstern eine Nachricht gesendet wird. Die Systemeinstellungen finden Sie im Menü hinter dem kleinen Pfeil oben rechts neben Ihrem Namen.

Welche Hilfestellung gibt mir das Melderportal, um Meldungen korrekt und vollständig auszufüllen?

Wenn Sie die Meldungen direkt im Melderportal erfassen, werden Ihnen zu allen Feldern am rechten Rand Ausfüllhinweise angezeigt. Wenn Sie alle Daten eingegeben haben, können Sie am Ende der Meldung mithilfe der Schaltfläche Prüfen ermitteln, ob die Meldung gültig ist. Fehler und Warnungen werden durch farbige Rahmen direkt an den Feldern sowie am rechten Rand kenntlich gemacht.

Wenn Sie per Datei-Upload melden, haben Sie über das Handbuch Zugriff auf die Ausfüllhinweise. Nach der Prüfung des Paketes im Prüflauf wird Ihnen im Melderportal unter geprüfte Meldungen angezeigt, ob Fehler oder Warnungen zu Ihren Meldungen aufgetreten sind. Bei Korrekturanforderungen werden zusätzlich zum individuellen Korrekturhinweis auch die automatischen Fehler und Warnungen angezeigt.

Wie kann ich mir im Melderportal einen Überblick über die Therapiemeldungen zu einer Patientin/einem Patienten verschaffen?

Rufen Sie die Patientennummer auf. In der Tumorhistorie können Sie am linken Rand zwischen der Sortierung nach Datum und nach Kategorie wechseln. Wenn Sie Kategorie ausgewählt haben, werden die Meldungen zuerst nach Meldungstyp und darin chronologisch angezeigt.

Wo kann ich sehen, wie viele Meldungen bisher an das KKN abgegeben wurden?

Rufen Sie im Reiter „Meldungen“ die Übersicht „alle Meldungen“ auf. Hier sehen Sie alle Meldungen, die Sie übermittelt haben, mit ihrem jeweiligen Bearbeitungsstatus im KKN.

Ich bin neu dabei und möchte einen Benutzerzugang haben. Wie bekomme ich den?

Klicken Sie auf der Login-Seite des Melderportals auf „Zugang beantragen“ und wählen Sie „Registrierung eines weiteren Benutzers“. Zur Registrierung benötigen Sie die Melder-ID des Arztes/der Ärztin, für den/die Sie melden möchten, und den Authentifizierungscode. Ihr Arzt/Ihre Ärztin hat beides von uns per E-Mail erhalten.

Die einzelnen Schritte der Registrierung sind im Melderhandbuch erklärt.

Stimmt es, dass ich für die Mindestangaben allein keine Aufwandsentschädigung erhalte?

Ja. Eine gültige Meldung besteht aus den Patientendaten, den Mindestangaben und einer Diagnose-, Therapie- oder Verlaufsmeldung. Im Melderportal müssen Sie die Patientenangaben und Mindestangaben nur einmalig pro Patient erfassen und können dann mehrere Diagnose-, Therapie- und/oder Verlaufsmeldungen erfassen. Achten Sie bitte auf den passenden Meldeanlass!

Wenn meine Meldung nicht vergütet wurde, kann ich irgendwo den Grund einsehen?

Ja. Lassen Sie sich im Reiter „Datenrückmeldung“ die Details zum Abrechnungslauf anzeigen. Die Spalte „Begründung“ gibt Aufschluss über die Ursache.

Aus unserer Praxis oder Klinik scheidet eine Melderin/ein Melder aus. Was muss ich tun?

Bitte rufen Sie uns an, damit wir den Zugang sperren können. Wir beraten Sie gern, wie mit bereits gemeldeten Daten und eventuell offenen Aufwandsentschädigungen verfahren werden kann.

Wichtig: Laden Sie sich vor der Sperrung alle Bescheinigungen über Aufwandsentschädigungen aus dem Melderportal herunter, falls Sie die Bescheinigungen für Ihre Buchhaltung benötigen, oder richten Sie für eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter einen Benutzerzugang ein (Registrierungsanleitung), damit diese/dieser Zugriff auf die Bescheinigungen hat. Ohne aktiven Zugang können wir keine Auskunft zu Aufwandsentschädigungen erteilen.

Wenn ich Meldungen lösche, werden die dann nur im Melderportal gelöscht oder auch im KKN?

Wenn Sie eine Meldung im Status „unvollständig“ oder „gültig“ löschen, wurde diese noch gar nicht an das KKN übermittelt. Der Eintrag im Melderportal verschwindet dann einfach. Für bereits übermittelte Meldungen stellen Sie mit der Löschen-Funktion eine Löschanfrage. Wenn die Löschanfrage im KKN angenommen wird, wird die Meldung sowohl im KKN als auch im Melderportal gelöscht. Unter „alle Meldungen“ wird der Eintrag dann mit dem Status „gelöscht“ gekennzeichnet.

Wie kann ich in einer Nachricht einen Bezug zu einer bestimmten Meldung herstellen?

Sie können uns über das Melderportal eine Nachricht senden, in der eine oder mehrere bereits übermittelte Meldungen als Bezug angegeben werden. Dazu öffnen Sie die Übersicht „alle Meldungen“ unter dem Reiter „Meldungen“. Hier markieren Sie die betroffene(n) Meldung(en), sodass sie blau hinterlegt erscheinen. Halten Sie die STRG-Taste beim Klicken gedrückt, um mehrere Meldungen zu markieren. Wenn Sie alle gewünschten Meldungen markiert haben, klicken Sie auf die Schaltfläche „Nachricht“ oberhalb der Tabelle. Die Nachricht öffnet sich mit den Meldungen als Referenz. Sie können dann Ihren Nachrichtentext erfassen und die Nachricht versenden.

Gibt es für die Korrekturanforderungen Fristen?

Es gibt hierfür keine gesetzlichen Vorgaben; bitte versuchen Sie trotzdem, die Korrekturanforderungen zeitnah zu bearbeiten. Solange die Korrekturen ausstehen, können die Inhalte Ihrer Meldungen nicht in die Gesamttumorhistorie des Patienten übernommen und bei mitbehandelnden Kolleginnen/Kollegen als Fremdmeldung angezeigt werden. Da uns die Informationen sehr wichtig sind, ziehen wir die Korrekturanforderung bei Nichtbeachtung zurück, dann erhalten Sie jedoch auch keine Aufwandsentschädigung.

Können Meldungen von vor einem Jahr, die versäumt wurden, einzugeben, nachträglich eingegeben werden?

Ja, bitte melden Sie die Meldungen nach. Bitte beachten Sie zukünftig die Meldefrist, um allen mitbehandelnden Kolleginnen/Kollegen eine schnelle Einsicht in die Tumorhistorie zu ermöglichen. Eine Aufwandsentschädigung für weit zurückliegende Meldungen kann nicht garantiert werden, ein zeitlicher Abstand von einem Jahr sollte jedoch unkritisch sein.

Schnittstellen

Ich bin mir unsicher, ob für meine Einrichtung eine Schnittstelle infrage kommt. Welche Kriterien dienen mir als Entscheidungshilfe?

Ob eine Schnittstelle für Sie infrage kommt, sollten Sie von dem Meldungsaufkommen und von Ihrem verwendeten System abhängig machen. Falls dort bereits eine Exportmöglichkeit mitgeliefert wird, ist eine Umstellung recht einfach. Damit können Sie dann auch alle an das EKN meldepflichtigen Diagnosen über das Melderportal übermitteln. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem Hersteller, ob bereits eine Schnittstelle integriert ist. Um sich die Funktion im Melderportal freischalten zu lassen, rufen Sie einfach bei uns an und lassen Sie sich zur Melderverwaltung durchstellen.

Kann ich sowohl manuell als auch per Schnittstelle melden und dann je nach Meldung entscheiden, welchen Übermittlungsweg ich nutze?

Nein, das geht leider nicht. Eine sichere Zuordnung von Patienten, Tumoren und Meldungen kann dann nicht gewährleistet werden, weil unterschiedliche Identifikationsnummern verwendet werden. Die Festlegung auf einen Übermittlungsweg bietet zudem für Sie den Vorteil, dass Doppelmeldungen vermieden werden und Sie bei der Bearbeitung von Rückfragen nicht überlegen müssen, ob Sie die Korrekturen im Melderportal oder in Ihrem Primärsystem vornehmen.

Gibt es die Möglichkeit, zwischen manueller Meldung und Schnittstellenmeldung zu wechseln?

Wir können Ihren Zugang zum Melderportal entsprechend umstellen. Melden Sie sich dazu rechtzeitig telefonisch oder per E-Mail bei uns.

Ihre Frage ist nicht dabei? Sind Sie nicht fündig geworden und sind weiterhin ratlos? Es kann gut sein, dass Ihre Frage auch für andere Melderinnen und Melder interessant sein könnte. In diesem Fall kommt Ihre Frage und selbstverständlich unsere Antwort auch auf diese Seite.

Schreiben Sie uns über info@kk-n.de

Vielen Dank!

Patientendaten

Patientenstammdaten sind erforderlich für

  • die Zuordnung Ihrer Meldung zu weiteren Meldungen der Patientin und des Patienten im Krebsregister und
  • die Anforderung und Auszahlung der Aufwandsentschädigung.

Welche Angaben bei welcher Versicherungsart erforderlich sind, haben wir für Sie auf der Seite Aufwandsentschädigung unter der Frage „Was ist bei der Angabe von Versichertendaten zu beachten?“ zusammengestellt.

Wie kann ich die Patientenstammdaten ändern?

Die Patientenstammdaten können geändert werden, indem im Melderportal die Tumorhistorie des jeweiligen Patienten oder der jeweiligen Patientin aufgerufen wird und dann auf das blau hinterlegte Wort „Ändern“ im oberen mittleren Bereich geklickt wird. Das folgende Hinweisfenster kann mit OK bestätigt werden. Dann können die Stammdaten korrigiert werden.

Da die Patientendaten im Melderportal verschlüsselt gespeichert werden, müssen bei einer Änderung der Patientenstammdaten alle Daten erneut eingegeben werden. Es empfiehlt sich also die Patientenakte zur Hand zu haben. Unterstützung finden Sie im Handbuch im Abschnitt Patientendaten ändern.

Ich habe eine Patientin oder einen Patienten mit falscher Patientennummer erfasst und übermittelt. Was kann ich nun tun?

Erfassen Sie die Meldung neu unter der richtigen Patientennummer, danach können Sie die Meldung, die unter der falschen Patientennummer erfasst wurde, löschen. Dafür rufen Sie die Tumorhistorie auf, klicken auf das Mülltonnen-Symbol und wählen als Löschgrund „Patient unter falscher Patientennummer erfasst“ aus.

Haben Sie Fragen?
Wir sind für Sie da.

E-Mail: melderschulung@kk-n.de

Telefon: 0511 277897-0